Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt
Datum: 30.01.2023

Freiwillige Feuerwehr in Groß-Gerau: Mehr als 100 Jahre im Einsatz für die Bevölkerung

Die Zahl der Einsätze und die Anforderungen an die Freiwillige Feuerwehr steigen, das Thema Zivilschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung und die Pandemie hat in den vergangenen beiden Jahren die Arbeit in manchen Bereichen erschwert. Dennoch: die Freiwillige Feuerwehr Groß-Gerau ist personell und technisch gut aufgestellt und auch die Nachwuchsarbeit fruchtet.

„Das Vertrauen in die Freiwillige Feuerwehr muss insbesondere in Krisenzeiten besonders gestärkt werden“, betonte Bürgermeister Walther in seiner Begrüßung am Freitagabend. Er verwies darauf, dass die Stadt in enger Zusammenarbeit mit dem Kreis Groß-Gerau derzeit intensiv die Feuerwehren auf Krisen-Szenarien ausrichte. „Wir prüfen beispielsweise ganz genau, wie wir die Einsatzfähigkeit unserer Liegenschaften mittels Notstromversorgung aufrecht erhalten können“, sagte der Bürgermeister. Weitere Beispiele der aktuellen Maßnahmen sind die Sicherstellung der ständigen Erreichbarkeit von Krisenstab und Einsatzkräften sowie die flächendeckende Einrichtung von Betreuungsplätzen im Stadtgebiet für Katastrophenfälle.

Der Bürgermeister betonte zudem, dass Einsätze schwieriger und fordernder würden – und auch häufiger die Frauen und Männer der Feuerwehr beanspruchten: „Respekt für den enormen Zeitaufwand, den Sie betreiben“ sagte Walther und unterstrich, dass bei körperlichen oder seelischen Leiden aufgrund geleisteter Einsätze die Stadt Hilfestellung und Unterstützung geben werde.

Auch Stadtverordnetenvorsteher Christian Wieser lobte als Vertreter der Politik das Engagement der Ehrenamtlichen, die – das sei unverkennbar – mit Herz und Seele den Dienst bei der Feuerwehr leisteten.

Steigende Einsatzzahlen, erfolgreiche Nachwuchsarbeit

Wehrführer Jörg Rüddenklau fasste die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten rund um die Abteilung Groß-Gerau der Freiwilligen Feuerwehr Groß-Gerau zusammen: 11.688 geleistete Stunden gehen auf das Konto der Ehrenamtlichen, davon 5270 Stunden für insgesamt 259 Einsätze (Brände: 2386 Stunden; Technische Hilfeleistungen: 1789 Stunden; Fehlalarme: 1095 Stunden). Mehr als die Hälfte des erbrachten Zeitaufwandes aller Kameradinnen und Kameraden sind Übungsstunden, etwa Lehrgänge und Seminare sowie Ausbildungen und Betreuungszeiten der Kinder- und Jugendfeuerwehr (zusammen rund 6300 Stunden).

Lob gab es sowohl von Seiten der Politik als auch seitens des Kreises, durch den stellvertretenden Kreisbrandinspektor Andreas Möstl, für die Nachwuchsarbeit in der Abteilung Groß-Gerau. Die Kinder- und die Jugendfeuerwehr sind mit aktuell 26 Jugendlichen und 13 Kindern gut aufgestellt, um künftige Mitglieder der Einsatzabteilung zu schulen und auszubilden und um das Interesse an der Arbeit bei der Feuerwehr zu wecken.

Der Einsatzabteilung gehören derzeit 77 Frauen und Männer an, etwa ein Fünftel der Freiwilligen sind Frauen – eine Quote, mit der sich Wehrführer Rüddenklau zufrieden zeigte.

Nachholbedarf gebe es bei den Atemschutzträgern, ermahnte der Wehrführer. Zwar haben 54 Kameradinnen und Kameraden die Ausbildung absolviert, jedoch erfüllten derzeit nur 28 Aktive auch die Voraussetzungen für den Einsatz unter Atemschutz. Hier müssten fehlende Unterlagen eingereicht werden, um die Zahl der Atemschutzträger zu erhöhen.

Bürgermeister Erhard Walther lobte zudem wie bereits der Wehrführer in seinem Jahresbericht das Engagement der Ehren- und Altersabteilung. Die ehemaligen Aktiven verfügten über einen langjährigen Erfahrungsschatz, den sie an die jüngeren Feuerwehrleute weitergeben könnten, so dass dieses wichtige Wissen erhalten bleibe, so der Rathauschef.

Staatssekretär überreicht Ehrenplakette

Für eine besondere Überraschung bei der Dienstversammlung sorgte Stefan Sauer, Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport. Er überreichte rückwirkend die Ehrenplakette des Landes Hessen für das 125-jährige Bestehen der Feuerwehr. Diese Ehrung wird erst seit 2017 vergeben und kann nachträglich beantragt werden, weswegen die Ehrenplakette der Freiwilligen Feuerwehr der Kreisstadt nun überreicht wurde. Staatssekretär Sauer sagte: „Es gibt kein vergleichbares Ehrenamt, in dem sich Mut, Kraft und Ausdauer mit technischem Verständnis und Teamfähigkeit kombinieren und in dem die Ehrenamtlichen unter Einsatz der eigenen Gesundheit und in Extremsituationen vielleicht auch des eigenen Lebens für andere einstehen. Damit sind Sie Garanten für die Sicherheit und Hilfe in Groß-Gerau.“

Bürgermeister Erhard Walther nutzte zudem den Rahmen der Dienstversammlung, um Stadtbrandinspektor Michael Scharper die Glückwünsche des Magistrats zur Auszeichnung mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber auszusprechen.

Folgende Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Groß-Gerau, Abteilung Groß-Gerau, wurden befördert:

Nikola Kirmes - Hauptfeuerwehrmann

Florian Fölsing - Hauptfeuerwehrmann

Büsra Türegün - Feuerwehrfrau

Benedikt Kappelar - Hauptfeuerwehrmann

Nick Lisemer - Hauptfeuerwehrmann

Kerstin Mayer - Hauptfeuerwehrfrau

Tim Fölsing - Feuerwehrmann

Abdurrahman Krüger - Feuerwehrmann

Patrick Schumann - Hauptfeuerwehrmann

Danny Ebert - Feuerwehrmann