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"Losst Eich gut belehre, kaaft Eier Sach in Gere!" – 100 Jahre Einkaufsgeschichte mitten in der Kreisstadt

Rund um das Einkaufen in der Kreisstadt während der vergangenen 100 Jahren gibt es bis in den Dezember hinein in der Groß-Gerauer Innenstadt viel Interessantes zu betrachten und zu lesen. Im kleinen Kreis eröffneten Bürgermeister Erhard Walther, Museumsleiter Jürgen Volkmann, Gewerbevereinsvorsitzender Jörg Leinekugel und IHK-Präsident Matthias Martiné jüngst die Ausstellung "Losst Eich gut belehre, kaaft Eier Sach in Gere! – Einkaufen in Groß-Gerau von 1900 bis zur Gegenwart". Der in Mundart formulierte Titel ist ein Zitat des früheren Bürgermeisters Dr. Bernhard Lüdecke, das er bei der Eröffnung einer Gewerbeschau im Jahr 1927 zum Besten gab.

Vom Salzhering bis zum Kinderwagen - vor 100 Jahr war es möglich quasi jeden Warenbedarf in der Groß-Gerauer Innenstadt zu decken. Lebensmittel boten zahlreiche Kolonialwarenläden, oftmals ergänzt durch eine eigene Kaffeerösterei. Darüber hinaus, ganz gleich ob für Textilien, Möbel, Drogerie- und Apothekenbedarf, Haushaltswaren, Spielzeug, Musikalien oder landwirtschaftliche Güter, gab es mindestens ein Spezialgeschäft, zumeist vom Inhaber als Familienbetrieb geführt.

Das Angebot wandelte sich mit dem Fortschreiten technischer Innovationen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erweiterten elektrische Geräte und Unterhaltungselektronik das Konsumangebot. Und im Lebensmittelhandel verdrängten Zug um Zug Supermärkte die kleineren Familienbetriebe.

Aus der jüngeren Vergangenheit lässt sich ableiten, dass die Innenstadt weit mehr ist als ein Ort der Versorgungsfunktion. Sie hat sich längst zu einem sozialen Ort entwickelt, an dem sich Menschen in der Geborgenheit des historisch gewachsenen Stadtkerns heimisch fühlen, sich begegnen, ins Gespräch kommen und gerne aufhalten.

Ergänzend zur aktuellen Ausstellung – eine Gemeinschaftsaktion des Groß-Gerauer Stadtmuseums und des Gewerbevereins Groß-Gerau – wurde eine Broschüre aufgelegt, die Informationen zum Einkaufen in Groß-Gerau vom Jahr 1900 bis zur Gegenwart bietet.