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Naturschutzgebiete

Rund um die Kreisstadt Groß-Gerau befinden sich eine Vielzahl von Naturschutzgebieten. Das angrenzende Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblauchsaue mit seinen 2.370 Hektar ist zugleich das größte Naturschutzgebiets Hessens und wurde von der UNESCO mit dem Prädikat "Europareservat" ausgezeichnet. Mit Mönchbruch liegt auch das zweitgrößte Naturschutzgebiet Hessens unmittelbar vor den Toren der Kreisstadt.

Torfkaute, Bannholz von Dornheim-Wolfskehlen

Dieses Naturschutzgebiet (150 Hektar) bildet wegen seiner gut ausgebildeten Altneckarbetten ein geologisches Schutzgut. Darüber hinaus verleihen ihm die darin vorhandenen naturnahen Bruchwälder mit ihrem reichen Vorkommen an seltenen Pflanzengesellschaften und die dort siedelnden Vögel hohen ökologischen Wert.

Dornheim-Wallerstädter Teichwiesen

Das Gebiet (96 Hektar) der ehemaligen Altrheinschlinge mit ihren Stromtalwiesen ist charakteristisch für die weiträumige, offene Kulturlandschaft der Hessischen Rheinebene. Wegen dort vorkommender seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzengemeinschaften, der hohen ökologischen Bedeutung und der landschaftlichen Schönheit wurde das Gebiet unter Naturschutz gestellt.

Geeignete Maßnahmen der Biotopgestaltung sollen dazu beitragen, es zu entwickeln, insbesondere durch Umwandlung von Ackerland in Dauergrünland mit dem Ziel, offene, artenreiche Mager-Grünlandgesellschaften der Stromtalwiesen zu schaffen.

Der Niederwald von Groß-Gerau

Das Gebiet (70 Hektar) umfasst verschiedene feuchtigkeitsliebende Laubwaldgesellschaften, vor allem die Gesellschaften aus Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald, Schwarzerlen-Eschen-Auwald, Schwarzerlen-Sumpfwald und Eichen-Ulmen-Auwald, mit Wasserpflanzengesellschaften und Röhrichtbeständen. Die darin vorkommenden seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, vor allem Vogel- und Insektenarten, darunter eine hohe Anzahl gefährdeter Totholzkäfer, sind zu erhalten und zu schützen.

Die naturnahen Waldbestände sollen weiterentwickelt, Maßnahmen zur Verbesserung der Grundwassersituation herbeigeführt und die Wilddichte den ökologischen Verhältnissen angepasst werden.

Erlenwiese und Kratzenau von Groß-Gerau und Nauheim

Das Naturschutzgebiet (61 Hektar) besteht aus einem Abschnitt der Schwarzbachaue, die in ehemaligen Altneckarbetten liegt. Diese naturnahen Bereiche mit noch größeren Grünlandflächen gilt es zu erhalten. Geschützt sind insbesondere die Auwaldreste, Erlenbestände, Grünlandgesellschaften, vor allem den Glatthaferwiesen des Schwarzbachdammes und den Feuchtwiesen, den Röhrichten, Seggenriedern und Hochstaudenfluren mit den dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.

Die Förderung naturnaher Waldbestände, die Offenhaltung des Grünlandes durch Nutzung und die Gewährleistung von Sukzessionsabläufen stellen das Schutz- und Pflegeziel dar.

Kollenbruch von Groß-Gerau

Das Gebiet (27 Hektar) ist geschützt, um einen charakteristischen Ausschnitt einer verlandeten Altneckarschleife des Groß-Gerauer Sandes innerhalb des Naturraumes Hessische Rheinebene mit den für diese Feuchtgebiete typischen bestandsgefährdeten Tier und Pflanzenarten als Bindeglied zu weiteren wertvollen Landschaftsteilen innerhalb dieses Naturraumes zu erhalten und zu entwickeln.

Datterbruch von Dornheim

Zweck der Unterschutzstellung ist es, im Naturraum Nördliches Neckarried einen Abschnitt (26 Hektar) der Altneckarschlingen mit zum Teil ausgedehnten naturnahen Röhrichten und Seggenriedern sowie großflächigen Wiesen in einer von intensiver Landwirtschaft geprägten Umgebung zu sichern und zu entwickeln. Dazu sollen die Extensivierung der Grünlandnutzung, die Rückführung von Ackerflächen in Grünland und die schonende Behandlung und Pflege des Scheidgrabens als Lebensraum zahlreicher, teilweise bestandsbedrohter Tier- und Pflanzenarten.

Für das Biotopverbundsystem hessische Altneckarlandschaft stellt dieses Feuchtbiotop wie eine Reihe anderer Naturschutzgebiete einen wesentlichen Bestandteil dar.

Osterbruch bei Groß-Gerau

Wie bei anderen ehemaligen Altneckarschlingen ist das Gebiet (15 Hektar), die Fortsetzung des Kollenbruchs von Groß-Gerau, aus geologischen Gründen geschützt. Dazu sollen die naturnahen Röhrichte und Seggenrieder, die großflächigen Wiesen als Lebensraum zahlreicher, teilweise hochgradig gefährdeter Tierarten in einer von intensiver Landwirtschaft und angrenzender Bebauung geprägten Umgebung gesichert werden. Hierzu dienen die Extensivierung der Grünlandnutzung und die Rückführung von Ackerflächen in Grünland auf freiwilliger Basis.

Für das Biotopverbundsystem Hessische Altneckarlandschaft stellt dieses Feuchtgebiet einen wesentlichen Bestandteil dar.

Endlache von Wallerstädten

Das kleine Gelände (7 Hektar), Teil des ehemaligen Altneckarbettes, wurde von der nahe gelegenen Zuckerfabrik in Groß-Gerau mit Zuckerrübenabwasser beschickt. Die so entstandenen künstlichen Flachwasserzonen bildeten ein Dorado für Amphibien und Vögel. Vor allem in den Zugzeiten konnten insbesondere Limikolen in großer Arten- und Individuenzahl beobachtet werden.

Als die Südzucker AG das Gelände nicht mehr benötigte, war es um seine Herrlichkeit geschehen. Es trocknete aus, und Bemühungen, es mittels einer Pumpe zu bewässern, schlugen fehl. Damit ist das Gebiet weitgehend entwertet, das in der Verordnung angegebene Schutzziel, die Sicherung „als Lebensstätte für bestandsbedrohte Vogelarten und Amphibien“ ist verfehlt.

Als neues Schutzziel nennt die 2001 revidierte Verordnung die Erhaltung und Weiterentwicklung der Röhrichte, Hochstaudenfluren, der Gehölze und des Grünlandes mit der entsprechenden Tier- und Pflanzenwelt. Dem Schutzzweck sollen die extensive Nutzung der Grünlandflächen und die Umwandlung von Ackerland in Grünland dienen. Außerdem wurde die Fläche um etwa zwei Hektar erweitert.