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Datum: 29.04.2022

Start der neuen Kita-Naturgruppe in Dornheim muss noch etwas warten

Der dritte Bauwagen steht, das Personal wurde aufgestockt, aber starten kann die dritte Naturgruppe der Kita Hölderlinstraße in Dornheim noch nicht. Eine Baustelle am Bestandsgebäude sorgt für Verzögerungen.

Der Grund ist einfach: Das Bestandsgebäude wird saniert, und Lieferschwierigkeiten beim Baumaterial lassen länger auf die Fertigstellung warten als geplant. Weil im Anschluss an die Sanierung ein neuer Anbau als zusätzliche Erweiterung folgen wird, und alle Arbeiten im laufenden Betrieb stattfinden, wird der neue Bauwagen für Kinder genutzt werden, die bereits in der Kita Hölderlinstraße aufgenommen sind. Wenn die Sanierung startet, werden 20 Kinder aus der Kita in den Bauwagen „umziehen“. Andere Kinder müssen extern untergebracht werden, bis der Umbau abgeschlossen ist.

Geplanter Start der neuen Gruppe: Oktober 2022

Erst nach Abschluss aller Baumaßnahmen können neue Abenteurer zu den Naturgruppen in Dornheim stoßen. Nach dem An- und Ausbau können rund 150 Kinder in acht Gruppen betreut werden, wovon 60 Kinder die Naturkita-Gruppen bilden – 20 mehr als bisher. Derzeit kümmern sich fünf Erzieher*innen um 40 Kinder in Naturgruppen. Unterstützt wird die Betreuung mit 1,5 Zusatzkräfte-Stellen. Die Bauwagen-Gruppen bieten eine Betreuung bis 12.30 Uhr an. Kinder ab drei Jahren können für die Naturgruppe angemeldet werden.

„Natürlich hätten wir den Betrieb gerne pünktlich am 1. Mai aufgenommen, aber das ist aufgrund der derzeitigen Marktlage im Baubereich einfach nicht möglich. Wichtig ist, dass wir den Aus- und Anbau zügig fertigstellen, damit im Oktober 2022 die Erweiterung der Naturgruppen in der Hölderlinstraße stattfinden kann. Der Bedarf ist da, und das Interesse der Eltern ist groß“, erklärt Erhard Walther, Bürgermeister der Kreisstadt.

Der neue Bauwagen dient – wie die beiden bereits vorhandenen – vor allem als Unterschlupf, wenn es draußen ungemütlich wird, als Rückzugsort für Kinder, die es beim Spielen einmal etwas ruhiger angehen wollen oder als Schlafwagen. Je nach Bedarf finden die Kita-Kinder in den drei Bauwagen unterschiedliche Ausstattungen vor, erklärt Kita-Leiter Martin Urban. „Großer Dank dafür an unsere Bauhof-Mitarbeiter, die innen alles nach unseren Bedürfnissen gestalten und uns helfen, so gut aufgestellt zu sein.“ Zudem sei die Kommunikation mit den Herstellerfirmen der Bauwagen sehr gut gewesen, so dass auch hier ein bedarfsgerechtes Paket geschnürt werden konnte, betont Urban.

Kooperationen mit externen Akteuren

Nicht nur bei Kindern und Eltern, auch beim Personal, kommt das Konzept an. „Bei den Vorbereitungen zu Neueinstellungen erhalten wir von Bewerber*innen immer häufiger gezielte Nachfragen zu unseren Naturkita-Gruppen“, berichtet Sybille Benstetter, Amtsleiterin Kindertageseinrichtungen. Die Erzieher*innen und Hilfskräfte sind bei konzeptionellen Aufgaben immer mit eingebunden. Sie ermitteln und legen fest, welche Spielgeräte und Ausstattungen für die Bauwagen angeschafft werden sollen – im Rahmen des vorhandenen Budgets.

Wichtig: In den Naturgruppen geht es nicht nur darum, dass die Kinder möglichst viel und oft draußen sind. Sie sollen vor allem spielerisch lernen und verstehen, was Natur bedeutet. So gibt es beispielsweise ganz unterschiedliche Kooperationen in Dornheim. Der landwirtschaftliche Betrieb Horn hat Ackerfläche zur Verfügung gestellt, auf der die Kinder eigenes Gemüse anbauen können. Beim Obst- und Gartenbauverein nutzt die Kita zwei Reihen mit Streuobstbäumen. Von den Volleyballern des VC Dornheim dürfen sie das auf dem Gelände gelegene Beachvolleyballfeld als XXL-Sandkasten nutzen, die Sanitärbereiche sind in der benachbarten Sporthalle zu finden. Die SG Dornheim bietet für die Kita-Kinder der Hölderlinstraße einen Turnkurs an – um nur einige Beispiele zu nennen.

Konzept als Ausdruck von „Familien(im)Zentrum” 

Bei der Gestaltung ihrer Spielmöglichkeiten sind die Kinder von Anfang an eingebunden. Jüngstes Projekt in Dornheim war das Freischneiden eines angrenzenden Grundstücks, das die Kita jetzt nutzt. Hecken und Büsche mussten weg – die Kinder waren als Gärtner mit von der Partie. Das bringt Spaß und hat einen weiteren positiven Effekt: Es weckt das Verständnis dafür, dass hinter jeder Spielmöglichkeit viel Arbeit steckt und Einsatzbereitschaft nötig ist. Deshalb achtet Urban auch darauf, dass nicht alles von der Stange ist. Auf dem Grundstück finden sich neben klassischen Spielplatz-Spielgeräten auch Bretterbuden aus Euro-Paletten oder eine selbst gezimmerte Plattform, von der aus die Kinder beobachten, was sich in den angrenzenden Wiesen abspielt. Frei nach dem Slogan: Mittendrin statt nur dabei.

Damit wird zugleich – dank der vielfältigen Kommunikation, Unterstützung und Mitarbeit von Vereinen, Landwirten und anderen gesellschaftlichen Akteuren – dem Leitbild „Familien(im)Zentrum” Rechnung getragen, und die Vernetzung innerhalb der Stadtteile gefördert.