Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt

Lesung im Stadtmuseum: „Bordeaux und die Aquitaine im Zweiten Weltkrieg“

Zu einer Lesung am 25. Januar 2024 um 19.30 Uhr mit dem Autor und früheren hessischen Innenminister Gerhard Bökel laden der Kreisverband Groß-Gerau der Europa-Union und das Stadtmuseum Groß-Gerau ein. Bökel, der sich seit Jahren mit der Nazi-Besatzung Frankreichs befasst, stellt sein neues Buch „Bordeaux und die Aquitaine im Zweiten Weltkrieg“ vor.

Das Thema des Buches hat in mehrfacher Hinsicht hessische Bezüge. Die Aquitaine ist seit 1995 Partnerregion Hessens, und während des Zweiten Weltkriegs war in Bordeaux der Frankfurter Richter Hans Luther für die Besatzungsmacht als Polizeikommissar eingesetzt. Er war für die Deportation von Juden, die Verfolgung der Résistance und damit verbundene Geiselerschießungen verantwortlich. Nach dem Krieg wurde er dennoch wieder Richter in Hessen. Bökel beschreibt, wie der hessische Generalsstaatsanwalt Fritz Bauer vergeblich versucht hatte, Luther zur Rechenschaft zu ziehen.

Bökel betrachtet aber auch das vielfältige Lagersystem auf französischem Boden mit Internierungslagern und Arbeits- und Gefangenenlagern. Bei der Darstellung der Résistance konnte er auf persönliche Berichte von Widerstandskämpfern und letzten Zeitzeugen zurückgreifen, die in einem der letzten Transporte ins Konzentrationslager Dachau verbracht wurden – nach einer wochenlangen Odyssee durch Kampfgebiete, mit zerstörten Bahnstrecken und einem Zwischenaufenthalt in der Synagoge von Bordeaux, die von den Besatzern unter Zerstörung des religiösen Mobiliars als Gefängnis genutzt wurde.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Informationen gibt es im Stadtmuseum unter der Tel.: 06152/7164501 und per E-Mail: juergen.volkmann@gross-gerau.de.