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Datum: 01.11.2023

„Hinterlacher Sand“: Regionalversammlung gibt grünes Licht für Neubaugebiet in Dornheim

Das Neubaugebiet „Hinterlacher Sand“ am nordwestlichen Rand des Stadtteils Dornheim darf umgesetzt werden, wie es die Stadtverwaltung der Kreisstadt geplant hat. Das hat am 20. Oktober 2023 die Regionalversammlung Südhessen beschlossen. 

155 Wohneinheiten, davon 80 als Geschosswohnungsbau mit einem Anteil von 40 Prozent an sozial gefördertem Wohnraum (32 Wohneinheiten), dazu eine drei- bis vierzügige Kita mit Erweiterungspotential als zweigeschossiges Gebäude, ein Anschluss an die geplante Ortsumgehung sowie ein Nahversorger, der die derzeit nicht zufriedenstellende Situation im Stadtteil beseitigt – das Neubaugebiet „Hinterlacher Sand“ ist ein Wohnquartier, das die Lebensqualität im südlichen Stadtteil Groß-Geraus und in der gesamten Kreisstadt aufwertet und vor allem für jüngere Familien interessant sein dürfte.

Bereits 2021 hatte die Stadtverordnetenversammlung den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst und damit den Weg für die Stadtverwaltung geebnet, um das Neubaugebiet „Hinterlacher Sand“ städtebaulich zu entwickeln und den Planungen den erforderlichen rechtlichen Rahmen zu geben.

Zielabweichungsverfahren erfolgreich durchlaufen

Verzögert wurde dieser Prozess jedoch durch die Planungen der sog. Ultranet-Trasse, eine oberirdisch verlaufende Gleichstromtrasse mit einer unbebauten Abstandszone von 400 Meter beidseitig der Stromtrasse. Durch diese Abstandszone, die zum Teil in den geplanten Siedlungsbereich hineinragt, verliert die Kreisstadt östlich der Trasse rund 5,9 Hektar Fläche, die nicht mehr als Siedlungsgebiet nutzbar sind. Hier musste mittels eines Zielabweichungsverfahrens vom Landesentwicklungsplan die Nutzung von einer Teilfläche innerhalb eines schmalen Korridors am Rand der Abstandszone erreicht werden.

Aufgrund der Verkleinerung des Entwicklungsgebietes musste zudem eine für landwirtschaftliche Nutzung vorgesehene Fläche ergänzend für das Neubaugebiet „Hinterlacher Sand“ hinzugenommen werden (Abweichung vom Regionalplan/RegFNP).

Beiden Zielabweichungsanträgen hat die zuständige Regionalversammlung Südhessen zugestimmt. „Somit wurde nun endlich Planungsrecht geschaffen, damit wir das Neubaugebiet in die Umsetzung bringen können. Die städtebauliche Entwicklung ist nahezu final. Der ‚Hinterlacher Sand‘ ist ein wichtiger Baustein für die Kreisstadt, um dringend erfordelichen Wohnraum zu schaffen, den wir mit Blick auf unsere Wohn- und Zuzugsqualität benötigen“, betont Bürgermeister Erhard Walther.

Jetzt kann das Projekt in die nächste Phase eintreten. Nötig sind etwa Detailabstimmungen zu Fragen der Verkehrsinfrastruktur. Dem Thema Klimaresilienz wird deutlich mehr Raum gegeben werden als bei Stadtentwicklungsprojekten in der Vergangenheit. Dach- und Fassadenbegrünungen sind beispielsweise als Maßnahmen der Klimaresilienz denkbar. Bei den Planungen seitens der Kreisstadt wird ebenfalls darauf geachtet, dass die Flächenversiegelung möglichst geringgehalten und Flächen für Wasseraufnahme und Abgabe (Schwammstadt-Konzept) vorgesehen sind. Das dient zudem dem Schutz vor problematischen Umwelteinflüssen wie Hochwasser und Überschwemmungen bei Starkregenereignissen.

Bis in Dornheim die ersten Bagger rollen, wird es allerdings noch einige Zeit dauern. Aufgrund der langen Verfahrensdauer dürfte mit der Aufstellung eines Bebauungsplans nicht vor 2025 zu rechnen sein.