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Radverkehr in Groß-Gerau: Jahnstraße wird fahrradfreundlicher und Konfliktpotenzial entfällt

In der Jahnstraße teilen sich seit vielen Jahren Radfahrer und Fußgänger die – Richtung Südring blickend – rechte Gehwegseite. Damit ist nun Schluss. In Zukunft wird der Radverkehr auf die Straße verlagert.

Die Jahnstraße zwischen Darmstädter Straße und Südring ist eine wichtige Route für Fußgänger und Radfahrer, hat nach wie vor Bedeutung für den Kfz-Verkehr und wird von Linien- und Schulbussen genutzt. Sie ist als Einbahnstraße in Richtung Südring beschildert.

Der Gehweg auf der Westseite ist derzeit in beiden Fahrtrichtungen als „Gehweg/Radfahrer frei“ beschildert. In Fahrtrichtung Südring dürfen Radfahrer momentan gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr die Fahrbahn benutzen oder auf dem Gehweg fahren. Wollen Radfahrer die Jahnstraße entgegen der Einbahnstraße befahren, müssen sie derzeit den Gehweg nutzen.

Diese unterschiedlichen Regelungen sind nicht nur für manche Nutzer*innen nicht ganz eindeutig, sondern der Gehweg ist für die gemeinsame Nutzung von Fußgängern und Radfahrern im Zweirichtungsbetrieb auch zu schmal und nicht richtlinienkonform. Insbesondere in Stoßzeiten des Schülerverkehrs kommt es zu Nutzungskonflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern.

Dazu kommt die nicht optimale Einsehbarkeit der Straßeneinmündungen, die immer wieder zu Konflikten zwischen Kfz- und Radverkehr führt, insbesondere an der Einmündung Walther-Rathenau-Straße. Dort haben sich auch in der Vergangenheit bereits Unfälle ereignet. Hier wird die Verkehrssituation in Zukunft eindeutiger gestaltet.

Schon seit längerer Zeit wurde nach Lösungen gesucht, um die Situation zu entschärfen und unter Nutzung des vorhandenen Straßenraums den einzelnen Verkehrsarten gerecht zu werden. 

Nach Planung, Erörterung im Arbeitskreis Radverkehr und Abstimmung mit den verschiedenen Behörden und Institutionen soll nun folgende Änderung der Verkehrsführung umgesetzt werden:

  • Der Radverkehr in Richtung Südring wird, wie es in Straßen mit Tempo 30 üblich ist, gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn geführt.
  • Die Fahrbahn der Jahnstraße wird für Radverkehr entgegen der Einbahnrichtung freigegeben.
  • An den Einmündungen werden dazu Fahrbahnmarkierungen aufgebracht, die diese neue Regelung verdeutlichen sollen.
  • Die Regelung „Gehweg/Radfahrer frei“ wird aufgehoben, weshalb es zukünftig nicht mehr gestattet sein wird, mit dem Fahrrad auf dem Gehweg zu fahren (Ausnahme laut StVO: Kinder bis zum Alter von zehn Jahren).
  • Lediglich auf der Westseite zwischen Emil-von-Behring-Straße und Rampe zur Unterführung wird die bisherige Regelung beibehalten, damit die Unterführung unter dem Südring erreicht werden kann.

Um die Freigabe für den Radverkehr entgegen der Einbahnrichtung sicher umsetzen zu können, müssen auf der gesamten Strecke einzelne Parkstände entfallen. Im Teilabschnitt zwischen Friedrichstraße und Am Römerhof ist die Fahrbahn zu schmal, um neben parkenden Fahrzeugen eine ausreichend breite Fahrgasse für die Begegnung von Radverkehr und Bussen zu gewährleisten. Dort entfallen zukünftig die Parkplätze auf der Fahrbahn.

Es ist damit zu rechnen, dass die Änderung der Verkehrsführung zunächst eine Weile der Eingewöhnung braucht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Situation bald einspielt und es dann zu einer deutlichen Entspannung im Fußgänger- und Radverkehr und zu einer Reduzierung des Konfliktpotentials insbesondere an den Einmündungen kommt.

Die Fahrbahnmarkierungsarbeiten sowie die Änderungen an der Beschilderung und die Anpassungen der Fußgängerampeln sollen ab dem 4. Oktober 2022 durchgeführt werden. Eine Sperrung der Jahnstraße ist dafür nicht vorgesehen. Für die unvermeidlichen kurzzeitigen Einschränkungen während der Arbeiten werden alle Anwohner*innen und betroffenen Verkehrsteilnehmer*innen um Verständnis gebeten.