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Datum: 15.03.2024

Verabschiedung von Bürgermeister Erhard Walther: Die besten Wünsche für den »Unruhestand«

In der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wurde der langjährige Bürgermeister Erhard Walther feierlich verabschiedet. Die Veranstaltung war mit rund 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürger gut besucht und bot einen würdigen Rahmen. Nachdem der Stadtverordnetenvorsteher Christian Wieser die Beschlussfähigkeit feststellte, folgten zahlreiche Grußworte von insgesamt 13 Rednerinnen und Rednern.

Den Auftakt machte der Erste Stadtrat Jürgen Schulz. Er betonte, dass Bürgermeister Walther in seiner sechsjährigen Amtszeit stets zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger gehandelt hat. Ein Beleg für seine außerordentliche Kompromissbereitschaft ist die hohe Verabschiedungsquote von über 90 Prozent der Beschlüsse im Magistrat. CDU-Fraktionsvorsitzender Joachim Hartmann hob einige wegweisende Projekte innerhalb von Walthers Amtszeit hervor, darunter den Neubau des Haus Raiss, die Sanierung des Sprungturms im Freibad, zahlreiche Neu- und Ausbauten von Kindertagesstätten sowie die Renovierung des Dorfgemeinschaftshauses in Berkach. Zudem betonte er auch die Fähigkeit Walthers, unerwartete Herausforderungen wie die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg oder Insolvenzen von Baufirmen dank seiner akribischen Arbeit souverän gemeistert zu haben. "Sein Wirken hinterlässt Spuren", unterstrich Hartmann.

Sonja Dewald, Fraktionsvorsitzende der SPD, lobte sein hohes Demokratieverständnis als auch den vorbildlichen und fairen Umgang mit Nachfolger Jörg Rüddenklau. Stellvertretend als Fraktionsvorsitzender der Grünen stellte Peter Lohmar die Offenheit und konstruktive Streitkultur von und mit Herrn Walther heraus. „Seine Amtszeit hat zwar am Ende für die Vielzahl an zu bewältigten Aufgaben nicht ausgereicht, aber der Weg für den Nachfolger sei geebnet“.

Die Fraktionsvorsitzenden Monika Freitagsmüller (Freie Wähler), Karlheinz Wamser (KOMBI – FWG) und Mario Weber (FDP) dankten ebenso für die Zusammenarbeit und die aufopferungsvolle Zeit, die Herr Walther während seiner Amtszeit geleistet hat. Sie wünschen ihm für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und vor allem mehr Zeit für seine Familie sowie sein vernachlässigtes Hobby, das Motorradfahren.

Der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Kreis Groß-Gerau während der Corona-Pandemie und lobte Walthers Engagement und demokratisches Grundverständnis, insbesondere bei den aktuellen Demonstrationen für Demokratie und gegen Faschismus.

Jochen Engel, Bürgermeister von der Gemeinde Trebur, sprach stellvertretend für die Kreisversammlung der Bürgermeister. „Bürgermeister zu sein, bringt eine sehr hohe Verantwortung mit sich und setzt eine dauerhafte Erreichbarkeit von 24 Stunden, sieben Tage die Woche voraus.“ Dabei sind die zu lösenden Aufgaben und Probleme sehr vielschichtig. Lob gab es insbesondere für das hohe Engagement bis zum letzten Tag “Vollgas“ zu geben. „Dafür meine Hochachtung.“ Auch der Stockstädter Bürgermeister Thomas Raschel vom CDU Kreisverband hat Erhard Walther als Bürgermeister und Jurist aus Leidenschaft kennengelernt, dem die überörtliche Zusammenarbeit immer wichtig gewesen ist.

Der neu gewählte Bürgermeister der Kreisstadt Jörg Rüddenklau knüpfte nahtlos an seine Vorrednerinnen und Vorredner an und bekräftigte die offenen Themen aufzugreifen und zu vollenden. „Ich habe Herrn Walther vor sechs Jahren kennen und schätzen gelernt. Dabei ist mir insbesondere die gemeinsame Zeit bei den Europatagen in der Partnerstadt Bruneck in Erinnerung geblieben. Er hat immer im Sinne der Stadt Groß-Gerau gewirkt, um das bestmögliche zu erreichen. Das hat mich beeindruckt“.

Stellvertretend für alle Mitarbeitenden der Kreisstadt dankte Karin Keck als stellvertretende Amtsleitung Zentrale Dienste sowie Vorzimmer für die Zusammenarbeit und berichtete von ein paar Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit. „Bürgermeister Erhard Walther hatte immer ein offenes Ohr für alle Beschäftigten.“

Abschließend ergriff Stadtverordnetenvorsteher Christian Wieser nochmal das Wort, bevor Erhard Walther selbst an das Rednerpult trat: „Anfragen wurden von Herrn Walther immer ausführlich und klar beantwortet und freiwillige Leistungen nie in Frage gestellt.“

In seiner letzten Ansprache bedankte sich Erhard Walther bei allen Rednerinnen und Rednern und freute sich, dass „sich alle um meine Freizeit Gedanken machen“. Viele Gastgeschenke münzten auf seine Motorradleidenschaft zurück, der er auch wieder mehr Zeit und Raum geben möchte. Gleichzeitig dankte er seiner Familie und insbesondere seiner Frau Heike, die jeden Abend auch zu später Stunde auf ihn gewartet hatte, um wenigstens den Tag kurz Revue passieren zu lassen. „Mit Überzeugung und Meinung werde ich auch bis zur letzten Minute am 18. März mein Amt ausfüllen und meine Beweggründe erklären. Ich bin gerne Christdemokrat - aber vor allem Demokrat“, so seine abschließenden Worte.

Nach Beendigung des offiziellen Teils sorgte Michael Kornmann von den Stadtwerken Groß-Gerau Versorgungs GmbH (GGV) für den wohl unterhaltsamsten Beitrag des Abends und erzählte wie er als junger Mensch zu Stadt nach Groß-Gerau gekommen ist bis hin zu den ersten Überschneidungen mit der Amtszeit von Erhard Walther. „Er war ein Schaffer, ein Bürgermeister zu Anfassen, der die Krisenzeiten gemeistert hat“, resümierte er.