Barrierefreiheit - ein Wegweiser
Die Wheelmap – Machen Sie mit beim Wegweiser zur Barrierefreiheit.
Die Wheelmap ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Unter Wheelmap kann jeder ganz leicht Orte finden, eintragen und über ein Ampelsystem bewerten – weltweit. Die seit 2010 verfügbare Karte soll Rollstuhlfahrern und Menschen mit anderen Mobilitätseinschränkungen helfen, ihren Tag planbarer zu gestalten. Die Wheelmap ist auch als kostenlose App für iPhone, Android und Windows Phone verfügbar. So kann die Karte unterwegs bequem über das Smartphone genutzt werden.
Wheelmap.org ist ein Projekt der Sozialhelden, einer Gruppe von engagierten jungen Menschen, die seit 2004 gemeinsam kreative Projekte entwickeln, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und sie im besten Fall zu beseitigen.
Zahlen und Fakten zur Wheelmap
- Wheelmap.org und die dazugehörige App ist 2010 gestartet
- Heute sind über 730.000 Orte auf der Karte markiert, die Mehrzahl davon als „voll rollstuhlgerecht“
- Jeden Tag kommen über 300 neue Markierungen hinzu
- Wheelmap.org ist ein globales Projekt und weltweit verfügbar. Etwa 1/3 der bisher markierten Orten sind nicht in Deutschland.
- Die Wheelmap ist in 24 Sprachen verfügbar, u.a. auf Arabisch, Dänisch, Deutsch, Griechisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Isländisch, Italienisch, Japanisch, Polnisch, Schwedisch, Türkisch, Koreanisch und sogar Klingonisch. Weitere Sprachen werden folgen.
- Die Wheelmap konnte unter anderem dank zahlreicher Auszeichnungen umgesetzt werden. Dazu gehören unter anderem der Deutsche Bürgerpreis 2010 und der Deutsche Engagementpreis 2009 für Sozialhelden e.V. Die Wheelmap selbst wurde 2011 als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet und 2013 mit dem „World Summit Award Mobile“ in der Kategorie Inclusion & Empowerment.
Zahlen und Fakten zum Thema
- In Deutschland gibt es 1.6 Millionen Rollstuhlfahrer
- Weltweit sind es 85 Millionen – die Dunkelziffer liegt drei Mal höher
- 4,8 Millionen Menschen in Deutschland nutzen einen Rollator. Mit Blick auf den demografischen Wandel ist zu erwarten, dass diese Zahl wachsen wird.
Hintergrund zur Wheelpap
Rollstühle oder speziell gefertigte Autos zum einen, Aufzüge und Rampen zum anderen ermöglichen Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eine weitgehend unabhängige Tagesgestaltung. Aber: Häufig entscheiden die letzten Meter, ob sich der Ausflug zum Kino, Biergarten oder Supermarkt wirklich gelohnt hat. Schon eine einzelne Stufe am Eingang kann ein unüberwindbares Hindernis darstellen.
Genau hier setzt die Wheelmap an: Nutzer geben anderen Nutzern Auskunft darüber, wie zugänglich ein Zielort ist. Damit trägt die Karte zu einem aktiven und abwechslungsreichen Lebensstil für Rollstuhlfahrer bei. Aber auch Menschen mit Rollatoren oder Kinderwägen profitieren von dem Angebot. Ziel der Wheelmap ist es außerdem, Besitzer von nicht rollstuhlgerechten öffentlichen Orten auf das Problem aufmerksam zu machen. Sie sollen dazu angeregt werden, über die Barrierefreiheit in ihren Räumen nachzudenken und diese zu verbessern.
Die Wheelmap will bundesweit – und auch international – immer bekannter werden. Sukzessive sollen immer mehr Städte mit möglichst vielen markierten Orten hinzukommen. Außerdem soll das Angebot der verfügbaren Sprachen Stück für Stück erweitert werden.
Funktionsweise der Wheelmap
Die Karte von wheelmap.org basiert auf OpenStreetMap, einer freien, editierbaren Karte der gesamten Weltdigitalen Open Source-Karte. Jeder kann dort nach Orten suchen und – sofern sie markiert wurden – Auskunft darüber abrufen, wie gut zugänglich die Plätze sind. Wer sich als Nutzer registriert, kann zudem neue Orte anlegen und bewerten.
Ein einfaches Ampelsystem kennzeichnet die Rollstuhlgerechtigkeit eines Ortes: Grün steht für einen uneingeschränkten Zugang – etwa weil keine Stufen vorhanden sind oder weil eine Rampe, ein Aufzug oder andere Hilfsmittel den Eintritt ermöglichen. Orange markierte Orte haben maximal eine Stufe (nicht höher als 7 Zentimeter) und die wichtigsten Orte sind stufenlos erreichbar. Orte, die rot angezeigt werden, können von Rollstuhlfahrern nicht betreten werden.
Generell gilt: Je mehr Menschen bei der Wheelmap mitmachen und Orte eintragen, desto genauer und aussagekräftiger wird die Karte. Eine weitere Neuerung ist das Hochladen von Fotos zu Orten. Somit können sich Rollstuhlfahrer ein genaueres Bild vom Eingang machen.